Kestner Gesellschaft
30159 Hannover
Goseriede 11

Teresa Burga - »Aleatory Structures«

Laufzeit: 01. Dezember 2018 bis 03. Februar 2019

Mit der Ausstellung «Aleatory Structures» zeigt die Kestner Gesellschaft eine umfangreiche Überblicksausstellung der südamerikanischen Künstlerin Teresa Burga (*1935 in Iquitos, Peru). Erstmals in Deutschland werden mit über 100 Werken die letzten 50 Jahre ihres künstlerischen Schaffens vorgestellt. Burgas Lebenswerk ist von einer außergewöhnlichen Vielfalt gekennzeichnet, es umfasst Gemälde, Objekte der Pop Art, Skulpturen, kybernetische Installationen und Zeichnungen.

Ihre Arbeit ist darüber hinaus in allen Schaffensphasen von einer analytischen Herangehensweise geprägt, die sich beispielsweise in der Verwendung von mathematischen Modellen und Diagrammen ausdrückt, anhand derer sie traditionelle Geschlechterrollen und künstlerische Autorschaft gleichermaßen dekonstruiert. Obwohl Burga ihrer Zeit häufig voraus war, wurde sie vielfach übersehen. Die Ausstellung möchte auch dazu beitragen, die Künstlerin zwischen Positionen ihrer Generation wie Martha Rosler oder Hanne Darboven im kunsthistorischen Kanon endgültig zu verankern.

Der Titel der Ausstellung «Aleatory Structures» (dt. zufällige Strukturen) spiegelt das scheinbar paradoxe Nebeneinander von radikaler Subjektivität und einem beinahe wissenschaftlichen Bedürfnis zur Vermessung in ihrem Werk wieder. Exemplarisch dafür steht die Arbeit «Autorretrato. Estructura. Informe. 9.6.72» (1972), eine komplexe Installation aus Zeichnungen, Fotografien und Kardiogrammen, für die sich Burga einer Reihe von medizinischen Tests unterzog, um ein möglichst exaktes Porträt von sich zu erstellen. Die Fülle an ausgestellten Daten führt dazu, dass sich der Körper der Künstlerin gleichsam entmaterialisiert und sie sich dem männlich-objektivierenden Zugriff (eng. male gaze) auf den weiblichen Körper vollkommen entzieht. In jüngeren Werkzyklen greift sie wiederum zurück auf die bunte Ästhetik der Pop Art und stellt verstärkt die Bedeutung künstlerischer Autorschaft in Frage, etwa wenn sie, wie in ihren Kinderzeichnungen (2013-2014), Bilder von Kindern nachmalt und ihre Zeichnungen neben den Originalen präsentiert.

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