Franz West - SAMMLUNG Ich sammle mit

Laufzeit: 23. Juni 2001 bis 19. August 2001

Der Kunstverein Braunschweig zeigt vom 23. Juni bis 19. August
2001 Arbeiten des österreichischen Künstlers Franz West. Der
Künstler wurde 1947 in Wien geboren und studierte an der
Akademie der Bildenden Künste in Wien bei Bruno Gironcoli und
hatte seine ersten Ausstellungen in den 80er Jahren in Wien,
Frankfurt und New York. 1992 und 1997 nahm er an der
documenta in Kassel teil, 1993 gestaltete er den österreichischen
Pavillon auf der Biennale in Venedig. Der Schwerpunkt der
Ausstellung im Kunstverein Braunschweig liegt auf Skulpturen und
Rauminstallationen aus den letzten fünf Jahren, die
kontextbezogen in der Villa Salve Hospes gezeigt werden und auf
Arbeiten, die speziell für den Garten der Villa konzipiert wurden.

Franz West studierte im Klima des Wiener Aktionismus,
übernimmt jedoch nicht dessen Inhalte, Exzessivität und
Aggressivität. Mit der Körperbezogenheit seiner Kunst und auch
mit seinem Interesse am Ausloten psychischen Erlebens schließt
er jedoch an eine spezifisch österreichische Tradition an, in deren
Reihe auch der Wiener Aktionismus zu sehen ist.

West arbeitet in der Technik der Collage, indem er "fremdes" Bild-
und Textmaterial (aus Illustrierten, Tageszeitungen etc.) mit
Malerei kombiniert und den Gehalt durch eigene Bildtitel
komplettiert. Dabei spielt das Textmaterial eine große Rolle. Das
Einpassen dieser Fremdbestandteile, die zu Teilstücken des
eigenen, originären Werkes werden, geschieht dialoghaft,
manchmal auch vereinnahmend. Sein skulpturales Schaffen
begann mit den "Paßstücken", die Anfang der 80er Jahre erstmals
ausgestellt wurden. Diese zunächst aus Papiermaché, dann aus
Polyester und schließlich aus Aluminium hergestellten Objekte
sind nicht als Skulpturen per se gedacht, sondern als
"körpererweiternde Sinnesprothesen". Die Paßstücke sind freie
Formen, die der informellen Plastik nahestehen. Sie sollen vom
Besucher berührt und an seinen Körper angepaßt werden und
sind somit zugleich Gebrauchsgegenstand und Skulptur.

Auch mit seinen amorphen Skulpturen "Wuste", "Qulze", "Qwertze"
oder "Patzen", die meist im Außenraum plaziert sind, fordert West
sein Publikum dazu auf, die statische Haltung des Gegenübers zu
verlassen und die Objekte zu benutzen, um mit bewegtem Körper
Bestandteil des Kunstwerks zu werden. Seine "Sitzwuste"
genannten Arbeiten etwa übernehmen die Funktion von
Parkbänken. Wie schon bei den aus den 80er Jahren bekannten
Paßstücken steht eine ironische Skepsis dahinter, wenn Franz
West aus Lust am Tabubruch eine bewußt banale und unernste
Realität der Schönheit des Parks entgegenstellt.

Neben Arbeiten aus oben genannten Werkphasen zeigt der
Kunstverein Braunschweig eines der neusten Paßstücke mit dem
Titel "Goran" und zwei Sitzwuste aus dem Jahr 2000 sowie eine
eigens für den roten Saal konzipierte Rauminstallation. Des
weiteren wird in der Ausstellung die Jahresgabe präsentiert, die
Franz West dem Kunstverein zur Verfügung stellt,- und die
exklusiv von unseren Mitgliedern erworben werden kann.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Niedersachsen | Ort:  Braunschweig |
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