Lexikon

Handwörterbuch der Textilkunde aller Zeiten und Völker für Studierende, Fabrikanten, Kaufleute, Sammler und Zeichner der Gewebe, Stickereien, Spitzen, Teppiche und dergl., sowie für Schule und Haus, bearbeitet von Max Heiden, Stuttgart 1904

Gesamtindex
Eintrag: Appretur
Appretur (franz.: appret; engl.: finishing), Zurichtung, Ausrüstung des Gewebes, um es in Farbe, Glanz, Griff und Dichte in der äusseren Erscheinung und im inneren Gefüge für den Handel besser zu veransehnlichen, schöner und auch preiswürdiger zu gestalten, welches je nach der Art und Beschaffenheit des Stoffes geschieht: Wollene Gewebe werden gewalken, gerauht, geschoren, genoppt, gebürstet oder gepresst; Kammgarnstoffe sind meistens fertig, wenn sie aus dem Webstuhl kommen baumwollene Gewebe werden, wenn sie den Leinenwaren ähnlich sehen sollen, gesengt, um die Fasern zu entfernen, dann gebleicht, gestärkt, gemangelt oder kalandriert, moiriert u. s. w. Leinene Gewebe werden mit Ausnahme des Sengens ebenso behandelt. Auch die Seidenstoffe sind grösstenteils fertig; nur leichtere Sorten von Atlas und Taffet werden mit Kleb- oder aus Ausfüllstoffen bestehender Masse bestrichen, zylindriert, moiriert u. s. w.

Literatur:
Meissner, Die Maschinen der A. Berl. 1872;
ders. Der praktische Appreteur. 1875;
Grothe, Die A. der Gewebe Berl. 1882;
Romen, Bleicherei, Färberei u. A. Berl. 1879-85;
Depierre, Die A. der Baumwollengewebe (aus dem Franz.). Wien 1888;
Polleyn, Die Appreturmittel, ebd. 1886;
Reiser, Die A. der wollenen und halbwollenen Waren. Leipzig 1898.
Siehe auch:  Affe  Ala  Asch  Atlas  Auch  Garn  Gera  Gewebe  Lein  Leipzig  Seide  Stoff  Stuhl  Walken  Webe  Werden  Wien  Wolle