Jochen Mura: Naherholungen

Laufzeit: 04. Juli 2004 bis 24. Juli 2004

Jochen Mura bewegt sich in seiner künstlerischen Tätigkeit zwischen den Bereichen Malerei, Fotografie und Objektkunst. Er arbeitet in der Regel projektgebunden, so dass sich Bezüge zu den Ausstellungsorten und des näheren räumlichen Umfeldes ergeben. Ausgehend von vorgegebenen Situationen verwendet er oft reale Fundstücke, die er in einem künstlerischen Bearbeitungsprozess umformt. Durch dieses Weiterkonstruieren von schon Vorhandenem ergeben sich neue Sinnzusammenhänge. Es kommt zu Brüchen und Entfremdungserscheinungen. Seine Arbeiten definieren Bedeutungsverschiebungen; die Motive aus ihren ursprünglichen Funktionszusammenhängen herauslösen und die gewohnte Form der Realitätsaneignung des Betrachters hinterfragen.

Die Objekt-Bilder der Werkgruppe "Naherholungen", die Jochen Mura für die Heinsberger Ausstellung gefertigt hat, sowie die temporäre Installation im Erdgeschoss des Kunstvereins, setzen sich in unterschiedlicher Weise mit der spezifischen Örtlichkeit des Kunstvereins auseinander.

Die Objekt-Bilder, die in zwei verschiedenen Formaten jeweils das gleiche Motiv zeigen, gehen auf Ansichtspostkarten zurück, die Mura einem mehrfachen Bearbeitungsprozess unterzogen hat. Mit Hilfe zweier in geringem Abstand zueinander platzierten Acrylglas- bzw. Fensterglasscheiben gelingt ihm ein minimaler räumlicher Effekt, der dem Betrachter die Möglichkeit bietet, von der Bemalung der ersten Scheibe auf die ausgesparten Postkartenmotive der dahinter liegenden Scheibe zu blicken.