Totenhochzeit und Totenkronen - Von der wahren Erfüllung des Lebens im Tod

Laufzeit: 30. September 2007 bis 02. März 2008

Die Vorstellung von einer nachtodlichen Vermählung zählt zu den geheimnisvollsten Erscheinungen im Bestattungsbrauchtum. Sie wurzelt im archaischen Denken der unverzichtbaren Weitergabe des Lebens: wer unverheiratet stirbt, hat sein Lebensziel nicht erreicht.

Totenkronen, die sich seit dem 16. Jahrhundert erhalten haben, belegen, dass eine Vermählung der ledig Verstorbenen auch in der Neuzeit zu den gängigen Ritualen zählte. Letztmalig wurden Totenkronen in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts verwendet. Aber schon in den Jahrhunderten zuvor versuchten die Obrigkeiten, den ebenso abergläubischen wie kostspieligen Brauch durch Regulierungen und Verbote einzudämmen.

Hochzeitskronen oft zum Verwechseln ähnlich sind die Totenkronen vielfältig in der Form und bunt in der Gestaltung; so wird die Grenze zwischen Leben und Tod verwischt.

Kerngebiete der Verbreitung von Totenkronen bilden Hessen und Thüringen, Bayern, Brandenburg und Niedersachsen. In Glaskästen und auf Konsolbrettern präsentiert prägten sie die Innenräume vieler Kirchen, ehe sie im 20. Jh. einer puristisch agierenden Denkmalpflege zunehmend zum Opfer fielen. Deshalb ist der Brauch heute fast in Vergessenheit geraten.

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