Jannicke Låker & Claudia Reinhardt: Black Hole Memories
Laufzeit: 11. Oktober 2007 bis 23. November 2007
Dramatische Gefühle als Inszenierungen zwischen Authentizität, Reflexion und Interpretation
Die Ausstellung »Black Hole Memories« stellt mit den beiden Künstlerinnen Jannicke Låker (*1968 in Norwegen, lebt in Berlin) und Claudia Reinhardt (*1964 in Viernheim, lebt in Berlin und Norwegen) zwei unterschiedliche Positionen vor, in denen das Verhältnis von Authentizität und Inszenierung thematisiert wird. Die Ausstellung findet im Rahmen des Jahresprogramms unter dem Motto »Große Gefühle« statt. Höchst unangenehm sind die Situationen, in denen sich die Protagonisten der Videofilme von Jannicke Låker befinden. Gnadenlos greift die Künstlerin darin brisante Themen auf, wie Rassismus, sexuelle Gewalt und Machtspiele. Låkers oftmals hemmungslose Geschichten sind dem Zuschauer unbehaglich, da er genau das gezeigt bekommt, was er eigentlich nicht sehen möchte. Den Filmen liegen simple Drehbücher zugrunde, die in einem Setting spielen, das authentische Reaktionen der Darsteller provoziert. In der Ausstellung zeigt Jannicke Låker ihren neuesten Film »Sunday Mornings« (2007). Der Videofilm handelt von einer Frau, die nach einer durchzechten Nacht nach Hause kommt. Die zunächst komisch wirkende Situation bekommt zunehmend eine äußerst erschreckende Dimension.
n Fotografien, Texten und in Form eines Films beschäftigte sich die Künstlerin Claudia Reinhardt mit ihrer eigenen Kindheit und Jugend in der deutschen Kleinstadt Viernheim in Südhessen. Bei Besuchen in ihrer alten Heimatstadt fotografierte sie ehemals vertraute Orte: Das Haus, in dem sie mit ihren Eltern und ihren fünf Schwestern wohnte, den Metzgerladen ihres Onkels, den Friedhof, das Schlafzimmer ihrer Eltern menschenleere Orte, an denen offenbar die Zeit stehen geblieben ist. Die provinzielle Idylle erscheint auf den Fotografien unheimlich und beklemmend. In der Ausstellung zeigt Claudia Reinhardt eine Reihe von Fotografien aus dem Projekt und ihren neuesten Film »No Place like Home« (2007, 10 Min.). Ruhig und sachlich erzählt sie darin von ihren Erinnerungen. Doch die vordergründig heile Welt lässt tiefe Risse durchscheinen, die sich im Gedächtnis des Betrachters nachhaltig einbrennen.
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