Jüdisches Museum
80331 München
Sankt-Jakobs-Platz 16

Stadt ohne Juden - Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte

Laufzeit: 24. September 2008 bis 30. August 2009

Als Beitrag zu Münchens 850. Geburtstag thematisiert die Ausstellung jene über 400 Jahre der Münchner Geschichte, in denen Juden von der Teilnahme am Stadtleben ausgeschlossen waren: Was waren die Ursachen für Vertreibungen und Aufenthaltsverbote? Wie wurde "Jüdisches" in einer "Stadt ohne Juden" rezipiert? Wie entstanden Mythen und Legenden über Juden?

In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Fernsehen und Film in München, Abteilung Dokumentarfilm, entstanden Kurzbeiträge die die ausgestellten Objekte im Münchner Stadtraum verorten.

Ergänzend zur Ausstellung werden bis August 2009 drei Orte vorgestellt, die nach den Vertreibungen seit dem Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert Fluchtpunkte wurden: Istanbul, Tel Aviv und Washington Heights.

München feiert im Jahr 2008 seinen 850. Geburtstag. Stadtjubiläen werden gerne zum Anlass genommen, mit Stolz auf die Geschichte der Stadt zurückzublicken, sich mit ihr zu identifizieren und das Geschichtsbewusstsein der Stadtgesellschaft zu stärken. Doch wie soll ein Museum auf ein solches Festjahr reagieren, dessen Aufgabe die Vermittlung von Geschichte und Kultur einer Bevölkerungsgruppe ist, die in der 850-jährigen Geschichte der Stadt insgesamt über 400 Jahre von der Teilhabe an eben dieser Stadtgeschichte unfreiwillig und oft auch gewaltsam ausgeschlossen wurde?

Das Jüdische Museum München spürt in seinem Beitrag zum Stadtgeburtstag genau jenen Jahren in den vergangenen 850 Jahren nach, in denen keine Juden hier leben durften und München eine Stadt ohne Juden war. Gleichzeitig werden die Ursachen für Vertreibungen, Verfolgungen und Aufenthaltsverbote aufgezeigt und damit die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte thematisiert.

Den zwölf Exponaten, die überwiegend negative Ereignisse der Stadtgeschichte visualisieren, sind "Videotafeln" zugeordnet. Studierende der Münchner "Hochschule für Fernsehen und Film" haben Statements von Historikern, Literatur-, Politik- und Kulturwissenschaftlern in Bezug zu den Orten in der Topographie Münchens gestellt, die mit den konkreten Ereignissen von Ausgrenzung, Vertreibung und Vernichtung in Zusammenhang stehen. Den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung "Stadt ohne Juden - Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte" ermöglicht dies, die Exponate in einen breiteren Kontext der Geschichte zu stellen und gleichzeitig mit konkreten Orten in München in Verbindung zu bringen.

Ergänzend werden in diesem Ausstellungsjahr drei Orte vorgestellt, die nach den Vertreibungen seit dem Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert Fluchtpunkte wurden: Istanbul (03.12.2008 bis 08.03.2009), Tel Aviv (25.03.2009 bis 07.06.2009) und Washington Heights (17.06.2009 bis 30.08.2009).

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