"Unsere Besten" 100 + 1 Jahr - Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr

Laufzeit: 18. Juni 2010 bis 29. August 2010

Im gesamten Haus präsentieren sich die Highlights der umfangreichen Sammlung und führen in einem spannenden Parcour durch die bewegte Geschichte des 1909 gegründeten Museums. Meisterwerke und grafische Serien von berühmten Künstlern der klassischen Moderne gehören ebenso dazu wie die größte Zille-Sammlung außerhalb Berlins, ausgewiesene Werke der Pop Art und von Künstlern der Szene Rhein-Ruhr.

1909 gegründet, gehört das Kunstmuseum Mülheim an der Ruhr zu den ältesten in der noch jungen Museumslandschaft des Ruhrgebiets. 2010 feiert es sein Jubiläum mit der großen Sammlungsausstellung 100 + 1 Jahr. Auf allen Etagen werden Gemälde, Plastiken, Grafiken und Fotografien präsentiert, die bestimmend sind für das Museum, seine Schwerpunkte, seine Sammlungstätigkeit und wechselvolle Geschichte.

Wie in vielen anderen Städten des Ruhrgebiets, so ging auch in Mülheim die Museumsgründung auf die private Sammlung eines geschichtsbewussten Bürgers zurück. Mit dem Erwerb der Sammlung Robert Rheinen legten Mülheims Stadtverordnete 1909 den Grundstein für das heutige Mülheimer Kunstmuseum und die heimatkundliche Sammlung im Teerstegenhaus. 1912 hieß die von Rheinen betreute und in der Villa Vorster ausgestellte Sammlung offiziell Städtisches Museum. 1920 wurde es bereits wieder geschlossen, da das angemietete Museumsgebäude vom Eigentümer verkauft wurde.

1922 ging es in einem neuen Gebäude im ehemaligen Landratsamt unter der Leitung von Dr. Werner Kruse weiter. Während seiner Amtszeit richtete sich das Museum stärker auf moderne Kunst aus und unterstützte besonders die mit Mülheim verbundenen Künstler Otto Pankok, Werner Gilles, Hermann Lickfeld und Heinrich Siepmann. Die nationalsozialistische Machtergreifung und die Kunstdoktrin der "entarteten Kunst" unterbrachen die fruchtbaren Aufbaujahre der 1920er Jahre. 1937 wurden u. a. die beiden prominenten Gemälde Wasserrosenstillleben von Emil Nolde und Mädchen mit Blattpflanze von Karl Hofer beschlagnahmt und aus der noch jungen Sammlung entfernt. Weitere Kunstwerke, fast achtzig Prozent seines Bestandes, sein Inventar und Gebäude verlor das Museum 1943 im Bombenangriff auf Mülheim.

Obgleich nur provisorisch untergebracht und in Personalunion geführt, trug das Museum ab 1946 wieder mit Ausstellungen u. a. in der Bücherei und auf Schloss Styrum zum aufkeimenden kulturellen Leben im stark kriegszerstörten Mülheim bei. Nach langen Jahren des Schattendaseins konnte es 1970 ein eigenes Gebäude im ehemaligen Stadtbad in der Leineweberstraße 1 beziehen.
Eine stärkere Ausrichtung auf die zeitgenössische Kunst und neuartige Kunstformen wie die Videokunst erfolgte in den 1980er Jahren unter der Leitung von Dr. Karin Stempel. Sie begleitete auch den Umbau der ehemaligen Hauptpost am jetzigen Synagogenplatz. Um sich in der dichten Museumslandschaft des Ruhrgebiets profilieren zu können, konzentriert sich das Museum seit dieser Zeit besonders auf jene Künstler, die mit der vielgestaltigen und produktiven Kunstszene Rhein-Ruhr verbunden sind.

Zum Thema der Ausstellung wird neben dem kulturellen Erbe einer Stadt auch eine tradierte Institution, die mit der kulturellen Entwicklung des Ruhrgebiets und der 200 + 2-jährigen Geschichte der Stadt Mülheim an der Ruhr untrennbar verknüpft ist. Stadt und Museum verbinden in unterschiedlicher Weise die Auswirkungen von zwei Weltkriegen, nationalsozialistischer Herrschaft und Demokratisierung, von Zerstörung und Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und Finanzkrise.

Zu sehen sind Kunstwerke aus der Museumssammlung von:
Max Ackermann, Ernst Barlach, Willi Baumeister, Max Beckmann, Rudolf Belling, George Braque, Peter Brüning, Max Burchartz, Antonio Calderara, Heinrich Campendonk, Marc Chagall, Christo, Salvador Dali, Max Ernst, Lyonel Feininger, Sam Francis, Johannes Gecelli, Werner Gilles, Werner Graeff, Gotthard Graubner, Erich Heckel, Wassily Kandinsky, Arthur Kaufmann, Ernst Ludwig Kirchner, Konrad Klapheck, Paul Klee, Peter Könitz, Käthe Kollwitz, Hermann Lickfeld, August Macke, Franz Marc, Oskar Moll, Otto Müller, Heinrich Nauen, Ernst Wilhelm Nay, Emil Nolde, Ilse Otten, Heribert Ottersbach, Otto Pankok, Pablo Picasso, Sigmar Polke, Ernst Rasche, George Rouault, Oskar Schlemmer, Karl Schmidt-Rottluff, Harald Schmitz-Schmelzer, HA Schult, Emil Schumacher, Evelyn Serwotke, Heinrich Siepmann, Klaus Urbons, Andy Warhol, Fritz Winter, Lambert Maria Wintersberger, Heinrich Zille und anderen.

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