Harzburger Front. Im Gleichschritt zur Diktatur Rechtsextremismus heute

Laufzeit: 21. September 2010 bis 19. Dezember 2010

Die beiden Ausstellungen verbinden die Geschichte des Nationalsozialismus mit unserer Gegenwart. Sie zeigen, wie die politische Rechte 1931 die "Machtübernahme" vorbereitete und wie Rechtextremisten heute
antidemokratisches und rassistisches Gedankengut verbreiten.

Die vom Verein Spurensuche Harzregion in enger Zusammenarbeit mit Bürgerinnen und Bürgern der Stadt Bad Harzburg erarbeitete Ausstellung beleuchtet das Treffen der Deutsch-Nationalen-Volkspartei (DNVP), des
Stahlhelm und der NSDAP am 11. November 1931 in Bad Harzburg mit dem Ziel eines Bündnisses, das als Harzburger Front in die Geschichte eingegangen ist.

Der Zusammenschluss der in breiten bürgerlichen Schichten verankerten DNVP und Stahlhelm mit der NSDAP stellte für diese den Durchbruch dar. Mit dem eine Woche später stattfinden Aufmarsch der 104.000 SA-Männer in Braunschweig konnte sich Hitler als die Führungsfigur der "nationalen Opposition" durchsetzen. Jetzt wählte auch die Mehrheit des Bürgertums die Nationalsozialisten. Bei der Reichstagswahl im Juli 1932 wurde die NSDAP mit 37,3 % stärkste Partei.

Die Ausstellung erläutert, warum sich die politische Rechte gerade Bad Harzburg für ihr Treffen wählte, welche politischen Kräfte sich da öffentlichkeitswirksam präsentierten, welche Begeisterung die Harzburger Bürger zeigten, auf welche politischen Positionen sich DNVP, Stahlhelm und NSDAP einigten und wie sich gerade der Antisemitismus durch die Harzburger Front verstärkte.

Die historische Ausstellung wird durch eine Präsentation der Arbeitsgemeinschaft gegen Rechtsextremismus und Gewalt erweitert, die einen anschaulichen Einblick in die Propagandastrategien der Rechten gibt: über
die Vorstellung von einer Ungleichwertigkeit der Menschen und den Vorrechten der Einheimischen, von der Gewaltakzeptanz sowie der Instrumentalisierung sozialer Themen. Bei der Beeinflussung gerade junger Menschen spielen martialische Musik, Gewalt(darstellungen) und geheime Codes bei Kleidung und
Körperschmuck eine wichtige Rolle. Voraussetzung für die eigene Auseinandersetzung mit rechten Jugendkulturen ist es, diese Zeichen erkennen und deuten zu können.

Die Entscheidung, die historische Ausstellung zur Harzburger Front mit der Darstellung von Erscheinungsformen des gegenwärtigen Rechtsextremismus zu aktualisieren, setzt sich auch in dem Vermittlungskonzept fort: Besucher und Schulklassen werden nicht nur über die politische Situation 1931 und die Bedeutung des Treffens in Harzburg informiert, sie können selber erkennen, wie rechtsextreme Gruppierungen heute - offen oder getarnt - für ihre menschenverachtenden Ziele werben.

Kategorien:
Geschichte |  Ausstellungen im Bundesland Niedersachsen | Ort:  Braunschweig |
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