Vom Reisen und Rasten - die Faszination des Vogelfluges

Laufzeit: 26. September 2010 bis 05. Dezember 2010

Pünktlich zum einsetzenden herbstlichen Vogelzug präsentiert das Wattenmeerhaus in seiner Galerie die Arbeiten von drei Wilhelshavener Malern, die sich mit diesem Thema seit Monaten auseinander gesetzt haben. Bei dieser Ausstellung geht es weniger um exakte und wissenschaftlich fundierte Darstellungen von ziehenden Vögeln, sondern vielmehr um unterschiedliche künstlerische Positionen in der Malerei, die unter die Überschrift Vogelzug gesetzt wurden.

Andreas-Magnus Janssen, Bernd Nöhre und Jürgen Wild haben dann auch, jeder in seinem eigenen Stil, malerisch Stellung bezogen und zu dem Thema eine bemerkenswerte Ausstellung erarbeitet.

Andreas Janssen liegt mit seinen Werken noch am ehesten an der Vorstellung der Wissenschaftler des Wattenmeerhauses zum Themenkreis. Verfolgt er doch die Zugvögel in der Natur und gibt sie einfühlsam und realitätsbezogen auf seinen Bildern wieder. Seine Portraits der gefiederten Wattbewohner sind eine Freude für jeden Ornithologen. Wenn Janssen Federn malt und auf seine Leinwand bringt, spürt der Betrachter die Weichheit dieses Materials auch auf die Distanz.

Bernd Nöhre romantisiert auf großformatigen Leinwänden seine Vorstellungen und ist vor allem auf eine ästhetische Wiedergabe bedacht. Nicht sofort erschließt sich das Zusammenspiel der eingebrachten Figürlichkeit jedem Betrachter. Aber gerade das erhöht den Wert seiner zeitgenössischen Malerei. Die Leipziger Schule lässt grüßen. Seine nördlichen Landschaften transportieren in ihrer Farbigkeit hervorragend die nasse graue Jahreszeit und die erste Kälte des aufkommenden Winters.

Jürgen Wild, den das hiesige Publikum eher im Zusammenhang mit informellen Bildern kennt, bringt sich in diese Ausstellung mit Aquarellen ein, die zwar expressionistische Züge tragen aber doch Szenen aus der Natur erkennbar wiedergeben. Statt der üblichen Bildtitel gibt es kleine Gedichte, die vor allem das Fressen und gefressen werden thematisieren, aber auch einiges über den tiefgründigen Humor des Kreativen verraten. Natürlich kann man fragen, warum ein Maler nun auch noch in den Wäldern der Lyrik wildern muss, aber andererseits ein wenig Spaß muss auch in der Kunst sein!

Die Ausstellung wird am Sonntag 26. Sept. um 11.30 Uhr eröffnet. Sie kann danach bis zum 31. Oktober täglich von 10 - 17 Uhr besucht werden.