Ludwig Museum im Deutschherrenhaus
56068 Koblenz
Danziger Freiheit 1

Monika Fioreschy - Transformation - Arbeiten/Works 1969-2011

Laufzeit: 11. November 2011 bis 15. Januar 2012

Mit der renommierten österreichischen Künstlerin Monika Fioreschy (geb. 1947 in Auer, Südtirol) stellt das Ludwig Museum eine Künstlerin vor, die die traditionelle Webkunst aus ihrem Anwendungsbezug herausgeführt und durch einen unkonventionellen Materialeinsatz neu definiert hat. Dabei steht die Technik des Webens wie auch der Akt der Farbgebung als prozesshafter Dialog im Fokus der Ausstellung.

Sie beginnt mit den frühen, noch sehr gestisch angelegten abstrakten Malereien und den konventionell gewebten Bildteppichen, den sogenannten Gobelins, die ab 1969 noch während des Studiums der Künstlerin an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien entstanden.

Bei der Beobachtung einer Herzoperation und der dabei zum Einsatz gebrachten Silikonschläuche entstand Fioreschys Konzept, fortan selbst mit Silikonschläuchen zu arbeiten. Das Material ermöglichte ihr, sowohl den Akt des Webens beizubehalten, als auch malerisch tätig zu sein. 1993 befüllt die Künstlerin die Silikonschläuche erstmals mit dem Lebenssaft Blut und später auch mit Chlorophyll. Das Befüllen der Schläuche wird gleichermaßen zum künstlerischen Akt, wie auch die Wahl von Blut, Chlorophyll oder reiner Farbe den Prozess der Erschaffung erst ermöglichen. Anders als Hermann Nitsch setzt Fioreschy in ihren "Transfusionsbildern" jedoch ganz auf die stoffliche Materialität und nicht so sehr auf mythische Prozesse.

Da die injizierten organischen Säfte mit der Zeit ihr farbliches Aussehen in den Schläuchen verändern und immer heller werden, befinden sich die Gewebe in einer andauernden Transformation. Sie durchlaufen den natürlichen Prozess des Lebens mit all seinen Formen des Vergehens.

In der weiteren künstlerischen Entwicklung wird der Silikonschlauch auch in Kombination mit anderen Materialien, wie der von der Künstlerin ursprünglich schon benutzten Wolle, verwendet. Biegsame Neonröhren werden ebenfalls kombiniert und zu "Leuchtgeweben" horizontal verwebt. Anschließend werden die neuesten Collage-Kompositionen gezeigt, in denen sie wiederum neue Akzente setzt.

Katalog: Zur Ausstellung entsteht ein umfangreicher wissenschaftlicher Katalog, der im VDG Verlag, Weimar, erscheint.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst | 20. Jahrhundert | 21. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Rheinland-Pfalz | Ort:  Koblenz |
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