„Menschen + Kunst“ - Olaf Neumann

Laufzeit: 25. Januar 2015 bis 22. Februar 2015

Im Sommer 2014 hat der Blogger, Comic-Zeichner und Schwarmkünstler Olaf Neumann mit einem Schwarmkunstwerk für das Mülheimer Kunstmuseum begonnen. Bei dieser auch als „Crowd Art“ oder „Mitmach-Kunst“ bezeichneten jungen Kunst, die er 2010 mitbegründet hat, potenziert sich die Kreativität vieler einzelner Schwarm-Mitglieder zu einem großen Ganzen. Für das Mülheimer Schwarmkunstwerk war jeder dazu aufgerufen, Teil eines Kunstwerks zu werden und sich vor seinem Lieblingskunstwerk im Kunstmuseum in Szene zu setzen. In ca. sechzig Einzelsitzungen hat Olaf Neumann Portraitfotografien von Menschen vor Kunstwerken angefertigt, die er in einem weiteren Schritt in hyperrealistische Pastellzeichnungen umgesetzt hat.

Diese Einzelbilder von Menschen vor Kunstwerken verdichten sich wiederum in dem groß-formatigen, als Digitalpainting ausgeführten Schwarmkunstwerk zu einer neuen Formation. Zusammen mit dem Schwarmkunstwerk „Menschen + Kunst“ werden in dieser Ausstellung auch die vorbereitenden Fotografien und Pastelle präsentiert.

Schwarmformationen sind in unterschiedlichen Erscheinungsformen als Bildgegenstand in der Kunst des 20. Jahrhunderts durchaus bekannt: In Andreas Paul Webers berühmter Grafik „Das Gerücht“, 1943/53, formiert sich ein Wesen aus unzähligen Leibern und Augenpaaren. Wie ein sich ausbreitendes Gerücht gewinnt es an Gestalt, je mehr sich anheften. Im naturwissenschaftlichen Sinne verleiht der in Mülheim an der Ruhr lebende Maler und Zeichner Eberhard Ross in seinen „organischen Geometrien“ Ordnungssystemen der Natur Gestalt, etwa wenn er sich Vogelschwärmen widmet.

Bei der Schwarmkunst, wie Olaf Neumann sie versteht, wird die Produktion des entstehenden Gesamtbildes und seine Erscheinung durch die Teilhabe und die Auseinandersetzung mit ein-zelnen Teilnehmern bestimmt, die letztlich zu einem Schwarm anwachsen.

Gespräch mit Olaf Neumann im Rahmen von „Kunst und Kaffee“
Mittwoch, 4. Februar 2015, 15 Uhr

Vortrag über Schwarmintelligenz zur Eröffnung
Sonntag, 25. Januar 2015, 12 Uhr
Dr. Manuela Lenzen: „Niemand ist so klug, wie wir alle zusammen – aber auch niemand so dumm“
Vogelschwärme koordinieren ihren Flug, Ameisen ihren hochkomplexen Staat ganz ohne eine zentrale Autorität, die Entscheidungen fällen oder Aufgaben zuweisen würde. Ein Publikumsjoker liefert häufiger die richtige Antwort als die Anfrage bei einem Experten. Schwarmintelligenz nennen Forscher das Phänomen, dass wir alle zusammen häufig klüger sind als jeder für sich. Aber wie funktioniert Schwarmintelligenz? Kann man sich ihre Regeln zunutze machen, um in der komplexer werdenden Welt besser zurechtzukommen? Und wo liegen ihre Grenzen? Schließlich sind Menschen keine Ameisen. In ihrem kurzweiligen Vortrag lotet die Wissenschaftlerin und Journalistin Manuela Lenzen die Möglichkeiten und Grenzen von Schwarmintelligenz aus.

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