Enge der Geschichte und Weite der bäuerlichen Welt
Lichtbilder von Igor Grossmann und Bruno Mooser
Laufzeit: 19. Juni 2009 bis 12. Juli 2009
Schwarzweiß-Photographien zweier spät in die industrielle Moderne eintretender Landschaften sollen Eigentümliches und Verwandtes aufzeigen aus jenen Jahren des 20. Jahrhunderts, als die Menschen dieser Landschaften sich anschickten, den unumkehrbaren Schritt aus der bäuerlichen Tradition zu vollziehen.
Enge der Geschichte und Weite der bäuerlichen Welt hat Pier Paolo Pasolini 1974 einen Essay überschrieben, in dem er den radikalen Wandel der italienischen Gesellschaft, den diese -ebenso wie Niederbayern und die ländliche Slowakei - binnen weniger Jahrzehnte erlebte, analysiert: Es ist diese grenzenlose, vornationale und frühindustrielle Welt, die bis vor wenigen Jahren überlebt hat, der ich nachtrauere (Scritti corsari 1975/ Freibeuterschriften 1978).
Zwei herausragende Schwarzweiß-Lichtbildner aus innig verwandten und dennoch einander fernen Bergregionen Europas haben Dokumente dieser bäuerlichen Welt geschaffen, die bisher nie gemeinsam rezipiert worden sind, Igor Grossmann aus Preßburg (SK) und Bruno Mooser aus Straubing (D):
IGOR GROSSMANN, SK-Preßburg/Bratislava (*1924, ilina), freischaffender Photograph seit 1977 (Literatur u.a.: Grossmann, Igor. Images one with the time - Obrazy odviate Časom. Bratislava, 2000)
Bruno Mooser, D-Straubing (*1925 Tettenweis), Leica-Preisträger, freischaffender Photograph seit 1988 (Literatur u.a.: Mooser, Bruno. Rückspiegel. Niederbayern diesseits und jenseits. Straubing, 2003; außerdem: PKB 27 und 35)
Gezeigt werden Lichtbilder der 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts aus dem ländlichen Niederbayern und der ländlichen Slowakei. Zur Verfügung stehen Handabzüge der Photographen aus dem Bildarchiv des Freilichtmuseums Finsterau (D) und Werke aus den Mappen der beiden Photographen.
Kleinräumig strukturierte Landschaft vor Flurbereinigung und Kollektivierung, ländliches Brauchtum, Tracht, bäuerliche Arbeit, Zwischenmenschliches und Physiognomie, Mensch und Tier werden in zirka 140 eindringlichen zeitgeschichtlichen Dokumenten vorgestellt.
Martin Ortmeier
Zur Museumseite: Kunstverein Passau e.V.
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