Buchheim Museum
82347 Bernried
Am Hirschgarten 1

Lothar-Günther Buchheim: Das Boot
Die Fotografien

Laufzeit: 06. Juli 2010 bis 07. November 2010

Die rund 250 Fotografien von Lothar-Günther Buchheim, die im Buchheim Museum erstmals in einer Ausstellung gezeigt und von Textauszügen aus Buchheims Büchern aus dem U-Boot-Krieg begleitet werden, sind unmittelbar vor Ort, im Zweiten Weltkrieg, vorwiegend während Unternehmungen mit dem U-Boot U 96 entstanden, also Jahrzehnte bevor Buchheims Roman "Das Boot" (1973) erschien, nach dem der gleichnamige Film von Wolfgang Petersen (1981) gedreht wurde.

Die Aufnahmen vergegenwärtigen den U-Boot-Krieg aus dem Blickwinkel des jungen Malers, der seit Herbst 1940 als Marinekriegsberichter zunächst von Stützpunkten in der Bretagne auf Zerstörern, Vorpostenbooten und anderen Schiffen der Kriegsmarine eingesetzt und schließlich einer Unterseebootsflottille zugeteilt war.

Maßgeblich für die Ereignisse, welche sich in seinem Roman "Das Boot" und in seinen Fotografien widerspiegeln, waren seine Erfahrungen auf der 7. Unterbootsunternehmung von
U 96 im Herbst 1941 unter Kommandant Heinrich Lehmann-Willenbrock, "dem Alten" seiner Romantrilogie "Das Boot", "Die Festung", "Der Abschied". Alle Fotografien entstanden im eigenen Auftrag, da sich Buchheim damals, wie er später betonte, zur Zeugenschaft aufgerufen fühlte.

"Der Seekrieg ist die grauenhafteste Form des Krieges" schreibt Buchheim in seinem Bildband "U-Boot-Fahrer" (1998): "Der Seekrieg war weitaus schrecklicher als es die versammelten Bilder zeigen können. Er verschaffte manchem Erlebnisse, die so grauenhaft waren, daß er sie nicht mehr wahrhaben will. Im Seekrieg haben beide Gegner stets einen zweiten Feind, die See - ‚the cruel sea’". Die große Wassergarotte wartet im Krieg auf jeden Seemann. Der Seekrieg ist ein pervertierter Krieg. Er ist es auch deshalb, weil er ein ganz und gar "sauberer" Krieg ist: keine im Stacheldraht hängenden Verwundeten, keine Trümmer und Ruinen, keine aufgedunsenen Leichen. Die Seeschlacht hinterlässt keine Spuren... Ich habe selber erlebt, wie spiegelglatt die See im Morgendämmern dalag, nachdem sie eben ein von einer Fliegerbombe getroffenes Kameradenboot verschlungen hatte...".

Anlässlich der Ausstellung konnten in den erstmals zugänglichen Archiven rund fünftausend Fotografien in Form von Kontaktbogen, die weder datiert noch näher bezeichnet sind, durchgesehen werden. Dabei zeigte sich, dass viele der Buchheim’schen Fotografien noch nicht publiziert sind. Zudem fanden sich ausführliche Fotosequenzen von Ereignissen, die bislang nur durch einige wenige Fotografien überliefert waren. Sie führen uns das Geschehen wie einen Film vor Augen. Während eines Wasserbombenangriffs auf U 96 beispielsweise, hat Buchheim eine Reihe von Aufnahmen gemacht, die die Situation im Inneren des Bootes und das Verhalten des Kommandanten und einiger seiner Besatzungsmitglieder auf beklemmende Weise veranschaulichen. Diese und andere Bildsequenzen, etwa die Begegnung von U 96 mit einem anderen deutschen U-Boot während eines Sturms im Atlantik oder die Rettung Überlebender eines soeben untergegangenen deutschen U-Bootes, werden erstmals vollständig in der Ausstellung gezeigt.

Zur Museumseite: Buchheim Museum

Kategorien:
Fotografie |  Ausstellungen im Bundesland Bayern | Ort:  Bernried |
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