Käthe Kollwitz Museum Köln
50667 Köln
Neumarkt 18-24

Horst Janssen - Genie im Unzeitgemäßen - Frühe Graphik, Radierzyklen, Aquarelle, Zeichnungen

Laufzeit: 11. Mai 2006 bis 09. Juli 2006

Horst Janssen (1929-1995) gilt heute als einer der bedeutendsten Graphiker und Zeichner der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Stets blieb er einer gegenständlichen Darstellung verpflichtet. Seine einzigartige Leistung ist die exzessive und geradezu selbstzerstörerische Wiederkehr von Figur, Stillleben und Landschaft in der Kunst zur Zeit der Abstraktion. In den 70er Jahren wandte er sich intensiv der Radierung zu. Neben Eros und Tod, Landschaft und Stillleben hat besonders das Selbstbildnis in seinem Schaffen einen bedeutenden Rang. Unerbittlich dokumentiert er die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ich, geprägt von Skepsis und gleichzeitiger Faszination.

Janssens Bedeutung liegt in seiner Zeichenkunst, in seiner ungemeinen Sicherheit und Eleganz der Linie. Als ihm ein Graphikfachmann sagte, er und Käthe Kollwitz seien die größten Zeichner des 20. Jahrhunderts, hat er zugestimmt. Doch anders als Kollwitz ist er nicht von großen Themen getrieben und deren möglichst gültiger Fassung. Janssen macht sein Leben zur Kunst, sein Werk ist stets erlebt, beobachtet und geistreich interpretiert. Die Auswahl aus seiner großen Produktion nimmt auch Bezug auf die Werkkomplexe von Käthe Kollwitz, die zwei Generationen früher zu den bedeutendsten Graphikern ihrer Zeit gehörte.

"Janssen-Ausstellungen interessieren mich total nicht!" Natürlich schrieb dies kein anderer als der Hamburger Zeichner selbst und steigerte sich sogar noch: "Am liebsten möchte ich gar keine Ausstellungen." Wer Janssen erlebt hatte, weiß diese Worte richtig einzuschätzen: Er liebte seine Ausstellungen und erst recht die Bücher und Kataloge, die aus diesen Anlässen erschienen. Nur solche Ausstellungen, die zu seinen Lebzeiten ohne sein Zutun, ohne seine durchaus problematische Mitsprache entstanden, lehnte er ab: "Ich bemerke sie einfach nicht, weil ich sie nicht verhindern kann." Aber Janssen liebte Öffentlichkeit, provozierte so manchen Skandal und erfreute sich an bürgerlicher Entrüstung fast genauso wie an Bewunderung.

Die Kölner Ausstellung steht mehr als ein Jahrzehnt nach dem Tod des Künstlers jenseits der unmittelbaren Auseinandersetzung. Sie ist aus wissendem Abstand zusammengetragen und behandelt verschiedene Werkkomplexe. Das Frühwerk, vertreten mit Zeichnungen, Radierungen und Holzschnitten, wird mit drei bedeutenden Radierfolgen aus den siebziger und achtziger Jahren konfrontiert: "Hanno's Tod" (1972), der "Kleine Totentanz" (1983) und "Svannshall verkehrt" (1986).

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