AN EINEM SCHÖNEN MORGEN DES MONATS MAI...

Laufzeit: 30. Mai 2010 bis 08. August 2010

Bas Jan Ader, John Baldessari, Walead Beshty, Juliette Blightman, Carol Bove, Liudvikas Buklys, André Cadere, Cyprien Gaillard, Sebastian Gräfe, Wade Guyton, Gareth Moore, David Sherry, Fiete Stolte, Guido van der Werve

Das Hauptaugenmerk der Präsentation liegt auf der Generation der seit den 1970er Jahren geborenen Künstler/innen, die die Gedanken der Vorgänger mittels Installation, Malerei, Fotografie, Film, Objekt und Performance in die heutige Zeit weiter führen und zu ganz eigenen Vorgehensweisen gelangen. So nutzt Wade Guyton etwa die eingeschränkten Möglichkeiten eines Tintenstrahldruckers, um "artfremde" Leinwände mit am Computer erstellten Formkompositionen zu bedrucken, damit Fehler im Herstellungsprozess zu provozieren und auf diese Weise mit Hilfe eines seriellen Verfahrens malerische Unikate zu schaffen. Luidvikas Byklus präsentiert ein Gemälde ohne Geschichte (das sein Vater beim Zusammenbruch der Sowjetunion auf dem Schwarzmarkt in Vilnius kaufte und über dessen Autor nichts bekannt ist), das sich noch in seiner Transportverpackung befindet, und evoziert damit eine poetische Auseinandersetzung über gescheiterte politische Utopien und die Autorenschaft einer künstlerischen Arbeit. Gescheiterte Utopien der Moderne verhandelt auch Cyprien Gaillards Projektion Pruitt-Igoe Falls. Die gezeigte Sprengung eines modernistischen Sozialbaus ruft allerdings eher Empathie für die ungeliebte Architektur auf und befragt unseren Umgang mit unserer gebauten Umgebung. Fiete Stolte setzt sich über die als Einschränkung empfundene normative Zeiteinteilung von 7 Wochentagen zu je 24 Stunden hinweg und lebt in einem Rhythmus von 8 Tagen die Woche zu je 21 Stunden. Seine Arbeiten lassen die beiden unterschiedlichen Umgangsweisen mit Zeit kollidieren. Walead Beshty lässt Plexiglaskuben in der Größe von FedEx-Transportkisten bauen und schickt sie mit dem genannten Transporteur auf Reisen - das letztendliche Werk entsteht durch die Transportschäden, die das Plexiglas wie feine Linienzeichnungen überziehen. Sebastian Gräfe kämpft einmal einen aussichtslosen Straßenkampf gegen das stürmische Meer und deckt zum anderen Darwins Theorie vom Überleben der Stärksten als Großes Missverständnis auf. Guido van der Werve lässt sich, ganz in der Tradition eines Bas Jan Aders stehend, zunächst überfahren und dann fünf Ballerinen einen Totentanz aufführen. Carol Bove kombiniert verrostete Blechfundstücke mit minimalistischen Sockeln auf eine Weise, die Chamberlain mit Brancusi und Minimal Art zusammen bringt und als Meditation on Violence die Frage nach der Gültigkeit von gesellschaftlichen und künstlerischen Utopien stellt. Gareth Moore, Juliette Blightman und David Sherry haben neue Arbeiten eigens für die Ausstellung entwickelt: Gareth Moore bezieht sich auf die beiden ebenfalls präsentierten Positionen von John Baldessari und André Cadere, indem er eine Stele platziert, die sich selbst dokumentiert und herkömmliche Abläufe von professioneller Öffentlichkeitsarbeit unterläuft, und mehrere kleine Objekte als "Störer" in der GAK verteilt. Juliette Blightman schürt Erwartungen und enttäuscht sie im selben Moment, wenn sie ein Radio mehrmals am Tag ein Jingle für Schifffahrtsnachrichten spielen lässt, ohne dass die Nachrichten folgten. Stattdessen kreiert sie einen Raum der Leere. Und David Sherry schließlich präsentiert Zeichnungen, die Scheitern ebenso bildhaft wie humorvoll thematisieren, und wird am Eöffnungsabend eine Performance zum Erfolg der Kunst nach dem Tod des Künstlers aufführen, die im Verlauf der Ausstellung mehrfach wiederholt und deren Relikt dauerhaft sichtbar sein wird.

Kategorien:
Kunst | Zeitgenössische Kunst |  Ausstellungen im Bundesland Bremen | Ort:  Bremen |
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