Traum und Wirklichkeit. Hans Meid und seine Schüler Felix Nussbaum, Rudi Lesser und Gunter Böhmer

Laufzeit: 12. September 2015 bis 22. November 2015

Hans Meid (1883 Pforzheim – 1957 Ludwigsburg) zählt zu den herausragenden Grafikern und Illustratoren unter den deutschen Impressionisten. Seit 1919 war er Professor an der Berliner Hochschule für bildende Künste, 1934 übernahm er dort die Leitung des Meisterateliers für Grafik. Drei seiner Schüler – Felix Nussbaum, Rudi Lesser und Gunter Böhmer – waren ihrem Lehrer in ihrer künstlerischen Entwicklung in besonderer Weise verbunden und verlieβen nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten Deutschland.
Felix Nussbaum (1904 Osnabrück – 1944 Auschwitz) und Rudi Lesser (1901 Berlin – 1988 Berlin), beide jüdischer Herkunft, gingen ins Exil. Während Nussbaum in Brüssel untertauchte, dort im Juni 1944 entdeckt, nach Auschwitz deportiert und umgebracht wurde, überlebte Lesser in Schweden und kehrte nach einem zehnjährigen Aufenthalt in den USA 1956 nach Deutschland zurück. Gunter Böhmer (1911 Dresden – 1986 Lugano) reiste 1933 auf Einladung von Hermann Hesse nach Montagnola ins Tessin, wo er sich aufgrund der politischen Entwicklung in Deutschland dauerhaft niederlieβ.
Vordergründig betrachtet hat das Schaffen der drei Meid-Schüler nichts mit dem Werk ihres Lehrers zu tun, ja steht diesem in Themenwahl, Stil und Atmosphäre oftmals geradezu entgegen. Tatsächlich vermied Meid, der von sich selbst sagte, er glaube nicht, „dass mir nur je ein Schüler den Vorwurf machen wird, ich habe seine Persönlichkeit vergewaltigt, seinen Stil verdorben, oder ihm die herrschende Tagesrichtung aufgepropft“, jede Einflussnahme. Dennoch lässt sich bei genauerem Hinschauen Verbindendes im Oeuvre von Lehrer und Schülern entdecken, werden ähnliche Sichtweisen und Stimmungen bevorzugt, oder aber, in Opposition zu Meids „spontanen und contemplativen, verwehenden und aufglänzenden Harmonien“ (Gunter Böhmer) abgrundtiefe, surreale Gegenwelten entworfen.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Felix-Nussbaum-Haus Osnabrück und der Hans-Meid-Stiftung entsteht, stellt ausgewählte Arbeiten der vier Künstler vor und sucht in der spannungsvollen Gegenüberstellung Gemeinsamkeiten und Eigenheiten sichtbar zu machen.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Katalog: Es erscheint ein Katalog.

Kategorien:
Kunst | 20. Jahrhundert |  Ausstellungen im Bundesland Baden-Württemberg | Ort:  Konstanz |
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