Übermalt. Verwischt. Ausgelöscht. Das Porträt im 20. Jahrhundert
Laufzeit: 06. Februar 2011 bis 28. August 2011
Übermalungen, Verwischungen und Auslöschungen sind seit Mitte des 20. Jahrhunderts fester Bestandteil der Kunst. Vor allem aber treten sie immer wieder im Zusammenhang mit dem menschlichen Abbild und Porträt auf. Vom 14. bis zum 19. Jahrhundert bestimmte die Abbildfunktion des Bildes die Malerei und die Bildhauerei in Europa. Durch Photographie und naturwissenschaftliche Erkenntnisse verlor diese Funktion mit Beginn des 20. Jahrhunderts an Bedeutung, die Darstellung des Menschen wandelte sich. Was einst als Abbild des Göttlichen galt, was möglichst naturgetreu oder geschönt für die Ewigkeit festgehalten worden war, wurde Gegenstand vielfältiger Investigationen und Fragestellungen.
Bis zur Fragmentierung und Auflösung des Gesichts und Körpers, vor allem im Zusammenhang mit Genderfragen, haben Künstlerinnen und Künstler in die menschliche Darstellung eingegriffen. Übermalt, verwischt oder ausgelöscht wurde bei einer Reihe von Künstlern wie Wolf Vostell, Sigmar Polke oder John Baldessari aber auch zum Zweck der politischen Aufklärung oder zur ironisch-kritischen Befragung der medialen Repräsentationsmechanismen.
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